»Selbstbestimmungsrechte minderjähriger Patienten bei medizinischen Eingriffen sind ein aktuelles und nur teilweise geklärtes Thema, bei dem die Rechtspraxis der Schweiz und Deutschlands in weiten Teilen divergiert. Die vorliegende Arbeit befasst sich aus einer praxisbezogenen Sicht mit den unterschiedlichen Aspekten dieser Rechte. Die Darstellung reicht vom Vertragsschluss über Einwilligung, Aufklärung, Urteilsfähigkeit unter Berücksichtigung unterschiedlicher Indikationsgrade von elektiven Eingriffen bis hin zu vital indizierten Eingriffen. Besondere Probleme bei Arzneimittelbehandlung, speziell der bei Minderjährigen häufige Off-Label-Use, sowie spezialgesetzlich normierte Eingriffe, wie Knochenmarkspende und genetische Untersuchungen, werden dargestellt. Neben den Wechselwirkungen der unterschiedlichen Rechtsgebiete, insbesondere sozial- und privatversicherungsrechtlicher Aspekte, werden die historische Entwicklung der aktuellen Rechtslage unter Berücksichtigung neuer Gesetze, wie dem Humanforschungsgesetz in der Schweiz und dem Patientenrechtegesetz in Deutschland, kontextbezogen beleuchtet.
Recensions«Der Verfasserin ist eine erschöpfende rechtsvergleichende Darstellung gelungen, die eine Fülle interessanter Rechtsfragen behandelt und neben den zentralen Themen auch periphere Themen wie den Off-Label-Use, fremdnützige Organentnahme, genetische Untersuchungen und intersexuelle Chirurgie einbezieht. Der Arbeit ist die verdiente Anerkennung zu wünschen, die ihren Niederschlag auch in einer Verbesserung der gesetzlichen Regelung, namentlich in Deutschland finden sollte.»
Heinrich Honsell, in MedR (2014) 32
«Insgesamt ist die Publikation von Rumetsch sehr wertvoll für die Wissenschaft und für die Praxis. Der Vergleich der beiden Rechtsordnungen schafft durch eine Konzentration auf das Wesentliche viel Klarheit für die schweizerische, aber auch deutsche Rechtspraxis und kann durchaus als Empfehlung gesehen werden, aus der jeweils anderen Rechtsordnung Erkenntnisse zu gewinnen.»
Mirjam Werlen, in hill 2014, Nr. 157
«Man merkt der Arbeit von Virgilia Rumetsch an, dass die Verfasserin das Medizinrecht nicht nur aus den Büchern kennt, sondern bereits seit Jahren als Medizinrechtsanwältin rechtliche Expertise gesammelt hat. Das Resultat ist eine Arbeit, die sich nicht allein damit zufrieden gibt, das Thema der medizinischen Eingriffe bei Minderjährigen auf einem hohen wissenschaftlichen Niveau aufzuarbeiten. Der Verfasserin ist vielmehr auch eine äußerst praxisnahe Darstellung gelungen, die mittels zahlreicher Fallbeispiele die Thematik entsprechend anschaulich und ertragreich insbesondere für praktisch tätige Juristen aufbereitet.»
Prof. Dr. Benedikt Buchner, Universität Bremen in GesG 4/2014
«Die Autorin hat mit ihrer rechtsvergleichenden Dissertation über Medizinische Eingriffe bei Minderjährigen ein umfangreiches äusserst differenziertes und vorzüglich gegliedertes Werk vorgelegt. Aus der Rechtsvergleichung werden nicht nur die Unterschiede, sondern auch das jeweilige rechtliche Wesen der behandelten Materie deutlich. [...] Zusammengefasst liegt ein äusserst differenziertes unbedingt lesenswertes und für den Praktiker durch klare Gliederung und Aussage auch in der täglichen Arbeit verwendbares Werk vor, welches seine Bedeutung selbst dann hätte, würde es nur den Schweizer oder nur den deutschen Normenbereich behandeln.»
Rainer Beeretz, in ZMGR 6/2013
